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"Ich will Strom in meiner Garage/ Gartenhütte etc. Was brauche ich?"

Diese Frage wird öfters unter den Videos und per Mail gestellt, ist aber leider nicht leicht zu beantworten, da die Antwort von mehreren Faktoren abhängt wie hier aufgezeigt werden soll.
Zum einen, ist der benötigte Querschnitt und die Anzahl der Adern und Stromkreise u.a. von folgenden Punkten abhängig

  • Was soll betrieben werden?
    • Soll in einer Garage nur eine 20 Watt LED Röhre an der Wand montiert und dazu eine einzelne Steckdose installiert werden um einmal im Jahr das Auto nachzuladen oder ist geplant, am Auto zu schrauben oder sich eine Werkbank einzurichten?  Wenn ja, wird dann Drehstrom z.B. für ein Schweißgerät benötigt? Soll der Strom an der Werkbank dann zentral abgeschaltet werden können,damit man z.B.nicht vergisst einen Lötkolben auszustecken?
    • Sollen von der Garage/ Gartenhütte aus noch weitere Stromkreise versorgt werden? (z.B. Außenbeleuchtung und -steckdosen oder eine Pumpe für den Gartenteich)

Tipp

Dabei an mögliche  zukünftige Nutzungsänderungen denken und bei einer Garage z.B. an eine zukünftigen Wallbox denken. Und sei es nur, dass ein entsprechendes Leerrohr bis zum Zählerschrank bzw. Verteilung vorbereitet wird um später dafür eine Leitung einziehen zu können.

  • Leitungslänge
    • Gerade bei einer Gartenhütte oder Garage am anderen Ende vom Grundstück können schnell Leitungslänge von 30m und mehr zusammenkommen. Um dann den vorgeschrieben maximalen Spannungsfall (gemäß der DIN 18015 zwischen Zähler und Verbraucher maximal 3%) bis zur letzten Steckdose einzuhalten und den nötigen Kurzschlussstrom zur sicheren Auslösung des Leitungsschutzschalters zu erreichen sind die Leitungen nach den örtlichen Gegebenheiten zu dimensionieren
    • Dadurch kann es durchaus nötig sein bei einer Gartenhütte am anderen Ende vom Grundstück auch mal mit 4mm² als Zuleitung zu arbeiten,auch wenn eigentlich nur eine Steckdose und Licht geplant sind.

Hintergrundwissen

Ein in Haushalten üblicher B16 Leitungsschutzschalter benötigt ein Kurzschlussstrom von mindestens 80A (bei der Installationsprüfung sollte ein Aufschlag von 50% hinzugerechnet werden) damit dieser innerhalb der geforderten 0,2-0,4 Sekunden [abhängig von der Netzform] sicher abschaltet. Bei einen C16 Leitungsschutzschalter wie er in Werkstätten genutzt wird, wenn Geräte mit höheren Einschallströmen zum Einsatz kommen, beträgt der benötigte Kurzschlussstrom mindestens 160A

 

Tipp

Dabei auch an die geplante Nutzung denken und entsprechend dimensionieren! Auch wenn an der Gartenhütte der Rasenmäher an einer Verlängerungsleitung betrieben wird, muss im Fehlerfall die Anlage sicher abschalten.

  • Verlegeart, Häufung und Temperatur
    • Wo und wie wird die Zuleitung verlegt ?
      • Wenn die Zuleitung z.B. durch den Heizungskeller geführt werden muss oder es in Kabelkanälen zu einer Häufung von Leitungen kommt sind entsprechende Umrechnungsfaktoren zu berücksichtigen. So kann bei 40°C Umgebungstemperatur ein 3x1,5mm² welches in einen Installationsrohr auf der Wand montiert wurde nur noch mit höchstens 14A belastet werden und sollte mit maximal 10A abgesichert  werden.
      • Bei Erdkabeln ist auf eine ausreichende Verlegetiefe zu achten , damit das Erdkabel frostfrei liegt.  Am geeignestens ist hier ein mindestens 60cm tief ausgehobener Schacht, dessen Sohle ein Sandbett aufweist,das das Erdkabel umschließt. So kann verhindert werden, dass die gefrierende Erde Steine in das Kabel drückt und dieses beschädigt wird. 10cm über dem Kabel sollte ein Trassenband verlegt werden um bei Gartenarbeiten die Leitung nicht versehentlich zu verletzen.

Skizze eines KabelgrabensSkizze eines Kabelgrabens

      • Erdkabel im Garten wo immer möglich unter Wegen planen um eine Beschädigung bei Gartenarbeiten zusätzlich vorzubeugen

Tipp

Bei Erdkabeln im Garten am besten eine Grundstücksskizze  anfertigen, wo die Lage des Kabels vermerkt ist und diese in der Türinnenseite der entsprechenden Unterverteilung / Zählerschrank mit Klebeband anbringen. So kann man auch nach vielen Jahren die Lage des Kabels einfach nachvollziehen



Dann kommen noch Punkte wie ein ggf.notwendiger  Potentialausgleich, Überspannung- bzw. Blitzschutz ins Spiel. Gerade wenn die Gartenhütte weiter vom Haus entfernt  frei steht sollte in deren Zuleitung ein geeigneter  Kombiableiter an der Eintrittsstelle zum Haus installiert werden um Schäden durch einen (indirekten) Blitzeinschlag in oder bei (Bäume) der Gartenhütte in der Gebäudeinstallation des Hauses zu minimieren.  (Das Blitzkugelverfahren und die Blitzschutzklassen IV für Wohngebäude geben hier Anhaltspunkte wie gefährdet die Gartenhütte  ist)  

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